Humboldt-Universität zu Berlin - Berliner Institut für Islamische Theologie

Humboldt-Universität zu Berlin | Berliner Institut für Islamische Theologie | Nimet Şeker (2025): "Qurʾānic Hermeneutics by and for Women"

Nimet Şeker (2025): "Qurʾānic Hermeneutics by and for Women"



Im fünften Band des von Georges Tamer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg / Bayrisches Forschungszentrum für interreligiöse Diskurse) herausgegebenen Handbook of Qurʾānic Hermeneutics (veröffentlicht bei De Gruyter Brill) ist jüngst Nimet Şekers Aufsatz Qurʾānic Hermeneutics by and for Women erschienen. Es richtet sein Augenmerk auf das exegetische Wirken von Frauen insbesondere ab dem 20. Jahrhundert. Dessen Interesse habe überwiegend der Stellung der Frau gegolten. Bekannt geworden und primär rezipiert worden seien in erster Linie Werke englischsprachiger Exegetinnen (wie Amina Wadud und Asma Barlas). Für ihre Analyse nimmt Nimet Şeker weniger bekannte Exegetinnen in den Blick und stellt ihre Zugänge vor. Zu ihnen zählen unter anderem die schiitische Theologin Nuṣrat Bīgum Amīn (gest. 1938/1403) sowie die ägyptische Theologin und Arabistin ʿĀʾiša ʿAbd ar-Raḥmān (gest. 1998/1418). Im Anschluss daran beleuchtet sie die egalitären Lesarten des Qurʾān sowie die damit einhergehenden Debatten über Geschlechterrollen. Des Weiteren nimmt sie Verse in den Blick, die in den Diskussionen um das Verhältnis der Geschlechter besonders prominent sind (wie 2:228 oder 4:3). Eine kritische Betrachtung zum Vorverständnis und zur Methodik einer geschlechtersensiblen Lesart des Koran rundet den Beitrag ab.

Nimet Şeker: Qurʾānic Hermeneutics by and for Women, in: Handbook of Qurʾānic Hermeneutics, Band 5: Contemporary Qurʾānic Hermeneutics, hrsg. von Georges Tamer, Berlin/Boston: De Gruyter Brill 2025, S. 361–380.