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Interreligiöses Werkstattgespräch „Missbrauch geistlicher Autorität“



Die Formen, die spiritueller Missbrauch und Manipulation annehmen, sind vielfältig; und sie sind kein Spezifikum einer bestimmten Religionsgemeinschaft. Deshalb haben sich Wissenschaftler:innen, Verantwortliche aus den Religionsgemeinschaften und Betroffene im Rahmen des Werkstattgesprächs aus interreligiöser Perspektive mit diesem Problemfeld beschäftigt. Neben der Frage, was unter Missbrauch geistlicher Autorität aus der Sicht verschiedener Konfessionen und Religionen verstanden wird, stand eine vertiefte Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ebenen, auf denen geistlicher Missbrauch stattfindet, im Fokus: Welche organisationalen Strukturen begünstigen und welche verhindern Missbrauch geistlicher Autorität? Gibt es typische Profile von Täter:innen und Opfern? Welche theologischen Haltungen, Überzeugungen und welche religiöse Sprache begünstigen oder verhindern Missbrauch geistlicher Autorität? Führende Forscher:innen – unter ihnen Prof. Dr. Ute Leimgruber, Dr. Kathrin Klausing und Dr. Martina Kessler – legten in kurzen Vorträgen die Basis für das gemeinsame Gespräch. Abschließend wurden aus interreligiöser Perspektive Konsequenzen für Gemeinden, Gläubige und Theologie-Treibende ausgelotet. Die angeregte Diskussion und die unterschiedlichen Positionen zeigten, dass zum einen die interreligiöse wie interprofessionelle Zusammenarbeit bei der Aufarbeitung wie bei der Entwicklung von Präventionskonzepten hilfreich ist. Zum anderen wurde an dem Tag deutlich, dass dieses Problem alle Beteiligten wohl noch länger beschäftigen wird und muss.